Zeitreise: Toledo

Vom Flugzeug aus sah ich sie schon, diese Stadt mit ihren eigenwilligen Bild das mit unserem deutschen Städtebild so gar nichts gemein hat. Sofort war mir klar, ich muss rausfinden wie die Stadt heißt und ich fand sie: Toledo.

Die alten Stadtmauern
WAS MACHT MAN DORT?
Zuerst sollte erwähnt sein, das Spanier wissen wie man Geld macht. Wirklich alles kostet und manchmal auch nicht gerade wenig. Da war der kostenfreie Spaziergang am Fluss wirklich ein Geschenk. Wie dem auch sei, ihr wollt ja wissen warum man hier her fahren sollte. Zum einen natürlich um das tolle Stadtbild zu genießen, zum anderen um auch das ein oder andere zu besichtigen. Da wäre zum Beispiel das Torture-Museum der Inquisition in dem man echte alte Folterinstrument zum Anfassen hat. Sicherlich Markaber, aber gerade die Männerwelt findet diese Ausstellung verlockend. Ebenso verlockend ist da das nationale Militär-Museum Spaniens, Museo del Ejército.
Den Kontrast dazu bildet die herrschaftliche Kathedrale der Stadt, die man für Geld besichtigen darf. Es gibt aber auch kleine abgesperrte Zugänge zum Beten, von wo aus man auch die Kirche etwas von innen bestaunen kann. Neben der Kathedrale von Toledo gibt es auch zahlreiche weitere Kirchen und Synagogen die man besichtigen kann.
Ein Highlight bildet die Aussichtsplattform Paseo del Miradero, von wo aus man einen wunderbaren Blick über die gesamte Stadt hat und man bei sommerlichen Oktoberwetter die Sonne genießen kann. Dort oben ist auch ein wunderschönes Lokal mit gutem Essen und leckeren Drinks.
Tipp: Wenn man vom Bahnhof aus die erste Brücke zur Altstadt überquert und nicht auf die alte Burg zu läuft sondern rechts herum, findet man Rolltreppen und Fahrstühle, die einem den Aufstieg ersparen.
Steht man vor so uralten Gemäuern und macht man sich bewusst das Menschen ohne technische Hilfe diese beeindruckenden Werke geschaffen haben, fühlt man sich schon sehr klein, aber auch stolz auf das was diese Menschen geschafft haben.
PALMEN IM BAHNHOF
Toledo liegt auf einem Hügel und ist umrahmt von alten Stadtmauern. Doch zuerst die Anreise. Wir konnten nur an dem Tag an dem wir abfahren wollten auch die Tickets für den Zug am Hauptbahnhof kaufen, weshalb schon viele Züge voll waren. Daher sollte man früh dort sein und auch gleich eine Rückfahrkarte mit kaufen, da nur Sitzplätze verkauft werden und es keine Stehplätze gibt, wie man es aus Deutschland kennt. Die Wartezeit am Bahnhof kann man sich in Restaurants oder Geschäften verkürzen oder im tropischen Wald verweilen. Ja, im Madrider Bahnhof ist ein botanischer Garten angelegt.
Vom Bahnhof in Toledo ist es nicht weit zur Innenstadt, in der sich kleine Geschäfte, wie auch Restaurants tummeln. Im Kern der Stadt wird man verzückt von uralten Bauten, denen man teilweise ihre Jahrzehnte sehr gut ansieht. Die Straßen und Gassen sind alle sehr eng, was typisch ist und einen auch ein bisschen an die ein oder andere italienische Stadt erinnert.
Die Weite Toledos
Toledo ist eine Stadt mit Geschichte, die sich für einen gemütlichen Tagesausflug anbietet. Für uns war die gesamte Reise nach Madrid relaxt, da wir uns keine großen Pläne gemacht haben und alles so genommen haben wie es sich ergeben hat. Wenn man so einen Städte-Trip annimmt, kann er wirklich sehr schön werden. Macht man sich zu viele Pläne ist man schnell etwas traurig, wenn nicht alles klappt oder gestresst, weil man überall durchgerannt ist. In Bali hatten wir beispielsweise das Problem, dass wir zu viel sehen wollten, was real in der Zeit einfach nicht umzusetzen war, wodurch man am Ende mit leichten bedauern Heim flog. Damit will ich sagen, dass auch ein ruhiger Tag durch die Stadt schön sein kann.
Toledo ist nicht spektakulär oder im Trend, aber eine tolle Abwechslung zum Großstadt leben.