Boho Dream - Tulum

17.12.2019

Hier wo ursprünglich ein Fischerdoof war befindet sich nun einer der am häufigsten gezeigten Orte Instagrams. Sicher sind Marokko, Bali und Los Angles ebenfalls weit vorn, doch eben auch Tulum wird gerne von Influencern angesteuert. Ausgefallene Hotels im Stil von Luxus-Hütten am Strand, wie Azulik, hat man diesen Hype zu verdanken. Doch es gibt auch Schattenseiten, wie die Braunalgen die dabei sind die einstigen Traumstrände zu zerstören.












Tulum

So... wie fängt man einen Text an, wenn schon so viele bekannte Leute darüber geschrieben haben? Ehrlich gesagt, ich weis es nicht wirklich und hoffe daher einfach nur am Ende etwas Mehrwert bieten zu können und nicht eins von vielen zu sein.

Anreise

Von Europa aus kann man sicher auch per Schiff anreisen. Doch mein Urlaub gibt leider nicht so viel her als dass das klappen könnte. Alternativ ist man in 12 Stunden von Frankfurt aus in Cancun und muss dann nur noch 2 Autostunden auf sich nehmen um in Tulum anzukommen. Wir hatten unseren Flug über Condor gebucht und waren nach dem Drama in Kenia, diesmal zufrieden mit allem. 

Wir selbst sind von Valladolid nach Tulum gefahren und hätten 2 Stunden benötigt, wenn wir nicht die zahlreichen Cenoten angesteuert hätte die auf dem Weg liegen. Hotels findet man in und um Tulum recht gut da alle Hotels große Schilder vor ihrer Ausfahrt haben. In Tulum gibt es, wie in Cancun, einen bestimmten Bereich am Strand der sich Hotel-Area nennt. Dort Reihen sich zahlreiche Hotels und einige der bekannten Cafés dicht beieinander.

Unser Hotel

...oder wie mein Freund sagen würde: "Das beste Hotel in dem er bisslang war." 

Als ich das Bild im Internet vom Dreams Tulum sah, dachte ich das da ordentlich gephotoshopt wurde. Nun nachdem ich selbst dort war kann ich bestätigen dass das Aufmacher Bild auf der Homepage wahr ist. Etwas außerhalb von Tulum (5 Autominuten) in Richtung Playa Del Carmen ist auf dem Highway eine unscheinbare Ausfahrt die einen zum Dreams führt. Und ja, der Name ist nicht mal all zu hoch gegriffen. 

Auf Bali verbrachten wir ein paar Tag im Mövenpick Hotel und waren von der Größe, dem Design und allem Drum und Dran überwältigt. Von dem tropischen Design und Ambiente bin ich bis heute angetan, aber an Größe toppt das Dreams Tulum für mich nicht so schnell ein anderes Hotel. Die Anlage ist so groß das man von einem Ende zum anderen schon mal gut 20 Minuten benötigt. Zum Resort zählt außerdem ein tropischer Garten, was etwas irrwitzig ist da das ganze Resort von einem tropischen Wald eingeschlossen ist. 

Essen. Trinken. Co.

Zu meiner Schande muss ich gestehen das ich zwar viele Instagram-Stories vom Hotel habe, aber es verpasste Fotos von der Anlage zu machen.

Die gesamte Anlage einschließlich dem tropischen Garten erstreckt sich auf 175.000 Quadratmeter. Definitiv groß genug um seinen gesamten Urlaub hier verbringen zu können ohne ständig am selben Fleck zu sein. Doch das ist nicht alles. Für ein All Inklusive Hotel ist die Küche erstklassig. Man hat die Auswahl zwischen 9 Restaurants, die je verschiedene Küchen anbieten und dabei einem Gänge-Menü servieren und eben nicht nur das typische Massen-Buffet. Neben dem ist man überall von erstklassigen Personal umgeben, dass nicht nur äußerst freundlich ist und Wünsche perfekt erfüllt - sondern auch einem nicht das Gefühl gibt überall das Trinkgeld raus holen zu müssen. Da ist es nicht verwunderlich, dass das Dreams Tulum schon mehrfach mit dem Four Diamant Award ausgezeichnet wurde. Ausschlaggebend für unsere Buchung war die gute Lage, das All-Inklusive-Paket und der Preis, dass mit der Auszeichung erfuhren wir erst vor Ort.

KLIMAWANDEL?

Menschen denen ich das Bild zeigte sagten als erstes, dass es schön aussehe - wohl wegen den Farben. Aber während große Hotels, wie das Dreams Tulum, versuchen die Algen von ihren Strandabschnitten fernzuhalten, sieht es an den Stränden wo keiner sie entfernt SO aus. Diese Braunalgen werden von einem Algengürtel angeschwemmt, der von Mexiko bis Westafrika reicht. Wissenschaftler gehen davon aus dass durch die extreme Abholzung und dem verwendeten Düngemitteln zu viele gute Nährstoffe für die Algen in die Meere gelangen. Allerdings können sie diese Theorie noch nicht untermauern. Fakt ist dennoch, dass seit 2011 die Algen von Mexiko sich abartig schnell und weit ausgebreitet haben.

Seht ihr das blaue am Horizont? 

So weit erstreckt sich der Algengürtel am Strand ins Meer. Tulum, Playa Del Carmen und Cancun engagieren mittlerweile Firmen, die die Strände und das Meer von den Algen befreien sollen. Ich frage mich nur ob das langfristig die Situation entspannt?

Wir hatten in unseren Hotels keine Geruchsbelästigungen, lediglich in Playa Del Carmen wehte uns immer eine Nase voll fauler Eiern entgegen. Wer einen nahezu algenfreien Strand besuchen möchte findet in meinem Beitrag zu Las Coloradas einen Geheimtipp. Aber auch der Strand in Cancun war gut gesäubert, sodass man schwimmen gehen konnte.

Algen sind nützlich und für unser Ökosystem wichtig, aber in dem Ausmaß in vielerlei Hinsicht schädlich. Durch die Teppiche an Algen wird Lebewesen über und unter dem Wasser Raum weggenommen. Manche verfangen sich auch darin und verenden. Doch auch für die Menschen von Yucatan sind diese Algen gefährlich. Die Algen die an den Stränden angespült werden stinken wie faule Eier, machen das Schwimmen im Meer unmöglich und verschlingen zudem den gesamten Strand. Gerade Playa Del Carmen ist extrem stark betroffen, aber auch Tulums Strände versinken.

(Stand Juni 2019)










Abseits der Wege