Auf dem Weg nach Las Coloradas

Schon mal von pinken Wasser gehört? Nein, kein Badewasser oder Seen welche mit Chemikalien verunreinigt sind. Echtes rosa Wasser in dem sogar Flamingos leben! Kaum zu glauben, dass der Ort doch eher noch ein Geheimtipp ist. Doch dank Instagram wird auch dieses Fleckchen Erde immer populärer. Allerdings verbirgt sich auf dem Weg dorthin noch ein weiterer, eher weniger bekannter Ort. Ek Balam, ist einer der wenigen Orte der Mayas der nicht ganz so überlaufen ist wie andere und damit ein weiterer Geheimtipp in Richtung Las Coloradas ist.

Ek Balam - Akropolis

EK BALAM - FAKTEN
Ek Balam ist für jeden zu empfehlen der mal eine Maya-Stätte anfassen möchte oder in einem Gebäude stehen will in dem auch die Ureinwohner waren. Wer einen grandiosen Blick auf Yucatan werfen möchte sollte unbedingt die Akropolis bezwingen. Die Stufen sind steil und die mörderische Mittagssonne tut ihr übriges, aber der Ausblick lohnt sich. Da man, egal wohin man fährt, immer an Ortschaften vorbei kommt, wundert man sich das man von der Akropolis nur auf die Weiten des Urwaldes schaut. Kein Gebäude ist weit und breit zu sehen, nur die alten Maya-Ruinen am Fuße der Akropolis. Selbst das Gebäude in dem man die Tickets für 20€ kauft sind nicht zu erkennen. Übrigens kosten fast alle Maya-Stätte, egal wie berühmt sie sind, ca. 20€ Eintritt.

ERSTER STOP
Neben den Pyramiden in Ägypten ist die Pyramide Chichen Itza wohl eine der bekanntesten Pyramiden der Welt. Doch unglückliche Umstände haben dazu geführt das man diese Maya-Stätte nur noch hinter Absperrungen besichtigen darf. Ek Balam ist neben Coba eine der wenigen Maya-Stätten die noch aktiv besichtigt werden dürfen. Das macht Ek Balam für mich zum besonderen Highlight, denn alte Steine anschauen ist sonst nicht gerade spannend. Auf dem Gelände von Ek Balam findet man viele hohe und interessant gebaute Gebäude, die einen auf die sogenannten Spuren der Maya führen. Was in Ek Balam interessant ist, ist das es jahrelang mit "schwarzer Jaguar" übersetzt wurde, Ek aber auch Stern heißen kann. Jüngste Ausgrabungen haben nun sternenartige Materialien ans Licht gebracht, was die Vermutung bestärkt dass der Ort wohl "schwarzer Stern" hieß. Die Akropolis, das größte erhaltene Gebäude im Norden Yucatans, wurde "weißes Haus des Lernens" genannt, was nahe legt das Ek Balam einen starken Bezug zu Astrologie hatte. Leider ist das Gelände heute nur noch von 8 Uhr bis 16 Uhr für die Touristen geöffnet. Es wäre sehr verlockend bei Nacht von der Akropolis einen Blick über Yucatan und in den Sternenhimmel zu haben. Wie dem auch sei, um den Ort herrschen noch einige Rätsel und Archäologen sind heute noch dabei diese zu lösen.

Wer mehr als hübsche Urlaubsfotos möchte, etwas über die Kultur und die Maya-Stätte erfahren möchte, sollte solche Ruinen wie die von Ek Balam ansteuern. Man kann auf eigene Faust das Gelände erkunden und sein Wissen aus den Tafel ziehen die überall liegen oder vor Ort einen Guide mitnehmen und sich interessante Details erklären lassen. Aber abgesehen von den Fakten, lohnt sich Ek Balam schon allein deshalb um diese Aussicht zu genießen.
Mein Tipp: Wem die Hitze in Mexiko nicht so gut bekommt sollte seine Ausflüge zwischen 8 Uhr und 11 Uhr planen. Wir selbst waren zur Mittagszeit in Ek Balam und sind in der Sonne zerlaufen, hatten dafür aber das Gelände fast für uns alleine. Ich möchte euch auch ans Herz legen immer eine Wasserflasche dabei zu haben - an den Ticket-Shops kann man immer welche kaufen - denn selbst die leichte Hitze am Morgen kann man ganz schnell unterschätzen.

Cancunito
ZWEITER STOP
Es wurde langsam später Mittag und nach einem Blick auf die Uhr und unserer allgemeinen Stimmung beschlossen wir noch nicht zum Hotel zu fahren, sondern an die Küste. Unser Ziel war der Ort Las Coloradas, den ich über Instagram entdeckte. Nach dem ersten Bild von den pinken Becken dachte ich noch es wäre Fake, doch nach weiterer Suche entpuppte sich das Ganze als Wahr. Diese absurden Farben vom Wasser gibt es tatsächlich in Mexiko und viel zu wenige Menschen verlieren Worte darüber. Warum ich das so drastisch ausspreche liegt daran, dass selbst mein Freund hin und weg von dem Anblick war.
Auf dem Weg zu den Becken entdeckten wir in einer Kurve einen sandigen Weg und prompt wurde angehalten. Ich wollte sehen wohin der Weg führt. Wer meine Insta-Stories verfolgt, weis das ich auch planlos einen Dschungelpfad folge ohne zu wissen wohin er mich führt, also war das jetzt nichts ungewöhnliches.
Raus aus dem Auto ging es dem Weg entlang zu einem fast verlassenen Strand. Nur ein Touristen-Pärchen und 3 Mexikaner haben sich an diesen zauberhaften Strand verlaufen.


Die Entscheidung fiel schwer
Nun standen wir an diesem verlassenen Strand, den die Braunalgen nicht ganz verschlugen haben und wollten eigentlich weiter. Lange Rede, kurzer Sinn, wir haben hier ein paar schöne Minuten verbracht haben uns dann zu entschieden weiter zu fahren. Trotzdem kann ich jedem der so ein Idyll sucht diesen abgelegenen Strand auf dem Weg nach Las Coloradas empfehlen. Zwar liegen am Strand ein paar Braunalgen, das Wasser selbst ist davon aber nicht so betroffen wie an anderen Stränden.

Pink Lake

DRITTER STOP
Willkommen in dem Dorf das durch pinke Becken bekannt wurde und dies zum Anlass nahm die halbe Stadt rosa anzumalen.

Zeitvertreib - Essen
Der Ort ist klein und besitzt nicht viel was Touristen normal interessiert. Dafür zeigt es ein authentisches Dorf das noch nicht vom Tourismus überflutet wurde. Doch die Zeichen stehen hier auf Veränderung. Neben dem Rosa Anstrich von Palmen und Gebäuden, eröffnen auch Restaurants für Touristen immer öfter ihre Pforten. Eines dieser Lokale besuchten wir und konnten uns an gut bürgerlicher-mexikanischer Küche erfreuen. Beim Bestellen darf man nur nicht auf englische Karten hoffen. Wer spanisch versteht hat hier einen Vorteil, aber auch die Übersetzungsapps helfen weiter. Als sonstigen Zeitvertreib kann man Spaziergänge durch das Fischerdorf machen und dabei beispielsweise zur Anlegestelle der Fischerboote gehen. Souvenierstände haben hier noch nicht Einzug erhalten, doch lange wird es sicherlich nicht mehr dauern.
Fakten Check
Fangen wir von vorne an. Die weißen Berge sind Salzberge, gewonnen aus dem Salz der Meere. Die Becken (auch Saline genannt) stehen damit im Zusammenhang, denn das immer weitere "Austrocknen" der Becken befördert die intensive Farbe mancher Mineralien zu Tage. In diesem Fall sind es Rosane und Grüne. Um die Becken zu sehen, kann man entweder am Rande vorbei fahren und anhalten oder für ein Entgelt direkt zwischen den Becken her laufen. Dabei hat man zusätzlich die Chance die berühmten Flamingos zu sehen, denen man nach sagt die rosansten der Welt zu sein.
Wirkung
Wenn man eigentlich kein Pink-Fan ist, ist man von sich selbst überrascht welche Wirkung diese Becken auf einen haben. Es fängt schon damit an dieses mega weiß des Salzes zu sehen und mündet dann in diese absurde rosa Wasserfarbe. Man will einfach nicht wirklich die Augen von lassen, weil man den Trick dahinter sucht. Zwar gibt es solche Becken überall auf der Welt wo Salz in der Form gewonnen wird, dennoch ist es kein alltäglichen Bild, was es daher einfach besonders macht.

Falls ihr Las Coloradas besucht und Neuerungen festgestellt habt, die es zu meinem Besuch nicht gab würde ich mich freuen, wenn ihr einen Kommentar hinterlasst mit euren Eindrücken.
FAZIT
Ihr wollt auf eurem Mexiko-Yucatan-Trip etwas ursprüngliches entdecken? Dann besucht den Norden der Halbinsel, denn dieser ist noch nicht so überflutet vom Tourismus.
Mexiko ist ein vielfältiges Land und es hat definitiv viel mehr zu bieten als eine Woche Yucatan hergibt. Doch auch in so einer begrenzten Zeit kann man gemütlich so viel entdecken. Diesen Ausflug in den Norden, haben wir an unserem ersten Tag unternommen und waren am Ende platt von der Hitze, aber nicht vom Erlebten. Las Coloradas war ein toller Einstieg in Mexikoswelt, da er uns an relativ unberührte Orte geführt hat und uns so langsam an das mexikanische Bunt heran geführt hat.